Freitag, 19. Oktober 2018

Dar Es Salam -> Arusha | Frömern hat den kleinsten Bus der Welt... Bus der Welt...

Am 17. Oktober um 6 Uhr morgens startete unsere Busfahrt nach Arusha. Von hier aus wollten wir am nächsten Tag aufbrechen zur Safari in den Ngorongoro-Krater.

Uns wurde eine Fahrt mit um die zehn Stunden Dauer in Aussicht gestellt. Angekommen sind wir erst nach

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In Worten: Sechzehn 

Nicht wegen Stau oder so - sondern (so glauben wir) einfach, weil das Zeitempfinden hier irgendwie anders zu sein scheint. Ein weiterer Beleg: die Standard-Antwort auf die Frage "wie lande noch bis X?" (X = Ziel, Rast, Toilette, ...) lautet: "eine Stunde noch".
Es stimmte noch nie.
Leider lässt sich die Situation im Bus (21 Plätze plus ein paar Notsitze für 27 Personen. Auf zwei Sitzen liegt Gepäck... Einer muss stehen...) Fotos nicht in der Dramatik darstellen, wie sie war. Aber wir haben Euer Mitleid verdient, das steht fest.

Auf unserem Weg nach Norden entlang der Küste wartete nach jedem kleinen Berg ein neues Dorf mit vielen neuen Eindrücken auf uns (und mindestens 8 Polizeikontrollen). Es gibt so gut wie nichts, dass man nicht am Straßenrand kaufen könnte. Mit allem wird gehandelt. Auffällig: Coca Cola, Pringles, Rasiershops, Wettbüros und Vodacom-Läden gibt es auch in den kleinsten Dörfern. Daneben stehen Betten, Abwasserrohre, Obst, Autoteile, zubereitete Speisen, Kleidungsstücke, Sofas, ... also wirklich alle möglichen Dinge an den Straßen. Wir haben nicht die Gelegenheit die Qualität dieser Sachen zu prüfen. Und vielleicht fremdeln wir damit auch nur, weil es bei uns für alles einen Spezialisten mit Spezialladen gibt, alles ordentlich in Geschäften organisiert ist und die Dinge von irgendwelchen Ketten vertrieben werden. Nun - hier scheint jeder so sein Business zu machen, wie er es für richtig hält und mit den Dingen zu handeln, von denen er glaubt, dass es sich irgendwie verkauft. Oder eben mit den Dingen, die er irgendwie hat. Woher auch immer. Das bleibt etwas offen.

Als wir Rast an einer Tankstelle machten, haben wir einen Eimer Orangen für ca. 0,80 € gekauft und mit den 4 Kindern unseren Proviant geteilt. Die Kinder haben gelacht. Glücklich sahen sie nicht aus. Es war etwa zwölf Uhr mittags und sie hatten ihre Orangeneimer dabei. Bereit, alles für Geld zu tun (wie zB unsere Sachen in den Bus tragen oder uns den Mülleimer ausleeren).

Nach einer weiteren Rast haben wir leider unseren Quasselfrosch Seba im Busch vergessen. Er hüpfte allerdings schnell hinter dem Bus her und wir konnten die Reise gemeinsam fortsetzen. Schade eigentlich. 10 Prozent Verlust waren schließlich kein großes Problem...

Nun denn. Erschöpft (wovon eigentlich, wir saßen ja schließlich den gesamten Tag) und irgendwie melancholisch-beeindruckt fielen wir in die Betten des Stereo Hotels in Arusha. Einige waren froh darüber, dass sie Hüttenschlafsäcke dabei hatten. Aber das ist eine andere Geschichte.

Für heute grüßen Janne & Seba


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